Eine queere Entdeckungsreise: MAY-A veröffentlicht Debüt-EP

© Danny Draxx

Oh süße Jugend! So unerschrocken, so authentisch! Die 19-jährige, australische Indie-Pop-Sängerin MAY-A veröffentlicht mit ihrer Debüt-EP 'Don’t Kiss Ur Friends' sieben großartige Songs, die einen direkt zurückkatapultieren in die eigene Adoleszenz. Eine prägende Zeit, in der sich alles um das eigene Erwachen drehte, das Sich-Selbst-Finden und natürlich die erste verwirrende Liebe.

MAY-A lässt all diese Gänsehaut-Momente in Ihrer Musik verschmelzen: Da ist diese optimistische Aufbruchsstimmung, aber auch der unvermeidliche Herzschmerz. Die Songs erzählen eine ganz persönliche Coming-Of-Age-Geschichte und gewähren tiefe Einblicke in die Gefühlswelt des aufstrebenden Popstars aus Sydney.

Herausragender Track auf der EP ist die Single 'Central Station'. Lupenreiner Pop, lupenreine Stimme, auf den Punkt. Selbstbewusst wird an Sie-Pronomen adressiert und spätestens, wenn im dazugehörigen Musikvideo 'Nonbinary Prince' Zoe Terakes mit diesem Lächeln verzaubert, ist das queere Ich am Dahinschmelzen. Ein Skateboard mit einem Herz auf der Rückseite: "Fühlt sich an, als hättest Du meines gestohlen" – dieses aufwühlende Gefühl kennen wir doch alle.

Mein persönlicher Favorit ist 'Daffodils' in all seiner Wehmut. Da bin ich wieder: im Jugendzimmer, die Decke über beide Ohren gezogen, das Tagebuch vollgekritzelt. "I've been buying myself flowers, crowning myself my own king" – das sollten wir alle viel öfter tun!

MAY-As eigenen Worten nach, folgt 'Don't Kiss Ur Friends' „dem Verlauf einer Beziehung, einer queeren Entdeckungsreise und der Entwicklung von einer Jugendlichen zur jungen Erwachsenen. Jeder Song ist ein Ausschnitt aus den letzten vier oder fünf Jahren meines Lebens, wobei der neueste Track im letzten Jahr geschrieben wurde und der älteste mit 16. So wie die Musik sich entwickelte, entwickelte auch ich mich. Man kann mir dabei zuhören, wie ich erwachsen werde, an Selbstvertrauen gewinne und mich selbst mit jeder Beziehung ein bisschen besser kennenlerne.“

My song 'Apricots' is super important to me because I wrote it around the time that I was coming to terms with my sexuality and realising I had feelings for a girl for the first time.

Wir alle durchlaufen im Leben und in der Liebe letztlich ähnliche Emotionen. Auf 'Don’t Kiss Ur Friends' unterstreicht MAY-A ihre große Fähigkeit, sie in Geschichten zu verdichten, mit denen man sich beim Hören identifizieren kann. Sie vermag es, vermeintlich kleine Momente im Leben einzufangen und ihnen die Wichtigkeit zu geben, die sie in bestimmten Momenten für uns haben können. Ob es das Navigieren durch die Untiefen einer Beziehung ist oder Szenen des alltäglichen Lebens: ihre Songs versehen diese Momente mit einer mitreißenden Verletzlichkeit und bringen Details zum Vorschein, die ansonsten oft im Verborgenen bleiben.

Ihre Songs wurden viele Millionen Mal gestreamt, ihr YouTube-Kanal verzeichnet über 250k Abonnenten, Variety bezeichnete sie als „großartig“, Triple J als „echtes Popgenie“, GayTimes als „baldigen Star" und das Dork Magazine als „eure neue Lieblingskünstlerin“ – bin ich dabei!

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