Out & Loud: Neue queere Sounds, die mich begeistern

© Katja Ruge

Auch diese Woche ist vollgepackt mit tollen neuen Veröffentlichungen: Rapperin Finna feiert auf ihrem Debütalbum queere Sexualität und radikale Softness, die jungen Briten von Porij erfinden den Sound der 90er-Jahre neu, L I N besingt die Liebe und ruft zum Kampf gegen Faschismus auf und der Berliner Jon Campbell verzaubert mit sanftem Folk-Country-Pop. Viel Spaß!

Finna – Zartcore

Rapperin, Sängerin und Producerin Finna veröffentlicht heute ihr Debütalbum 'Zartcore'. Wie der Titel bereits verrät, geht es auf der Platte um radikale Softness und Sensibilität. Dieses Mantra zieht sich durch alle Songs, auf denen Finna sich von Leistungsdruck, gesellschaftlichen Normen und der kalten Schulter des Musikbusiness verabschiedet.

Offen und authentisch spricht sie über ihre persönlichen Erfahrungen als Musikerin und Mutter, über mentale Gesundheit, Fatshaming und auch Struggles mit bürokratischen Hürden. Jedoch schafft sie es, aus diesen ernsten Themen auch viel Empowerment zu schöpfen: Finna feiert ihre queere Sexualität, ihr Leben und natürlich ihre zarten Seiten.


Porij – Lose Our Minds

Queer und unerschrocken: Porij ist die heißeste Newcomer-Band der Stunde und im Begriff, mit beiden Beinen über die Durchbruchs-Linie zu springen. Die jungen Briten erfinden den Sound der 90er-Jahre neu: treibende House-Piano-Akkorde, filigraner Drum'n'Bass und ein Vibe, als hätte man sich den Proberaum mit 'Everything But The Girl' geteilt.

Die Fähigkeit der Twentysomething-Mancunias, Retro-Sound zu verstehen und ins Heute zu übersetzten, hebt sie von vielen anderen Acts ab und wird ihnen und ihrem eleganten 'Indie-Introvert-Dance-Pop' eine langlebige Karriere bescheren.


L I N – TPIP (the private is political)

In ihrer neuen Single 'TPIP (the private is politcial)' widmet sich L I N einem persönlichen und einem gesellschaftlichen Thema: Zum einen besingt die queere Musikerin ihre private Liebe und zum anderen ruft sie zum politischen Kampf gegen Faschismus auf.

Entstanden ist der Song im Februar 2021, während eines Besuchs auf der Insel Lesbos. L I N besuchte dort ihre Partnerin, lernte viele geflüchtete und engagierte Menschen kennen und erlebte vor Ort deren Kampf gegen eine rassistische Asylpolitik hautnah mit. 'TPIP (the private is political' ist also nur vordergründig ein Lovesong – denn er steht auch für die Idee, dass man beim privaten Glück nicht stehen bleiben darf, sondern die gewonnene Kraft und gegenseitige Stärkung dafür nutzen soll, politisch aktiv zu sein.


Jon Campbell – Edward

Jon Campbell ist ein amerikanischer Musiker, Maler und Multimedia-Künstler, der aktuell in Berlin lebt. In seiner Musik verbindet der queere Singer-Songwriter Einflüsse von sanftem Country, intimem Folk und warmem Pop zu einem wunderschönen Ganzen.

Seine neue Single 'Edward' ist ein Lied über das Lernen und über die Liebe. Außerdem ist der Track Teil eines musikalischen Diptychons – also ein Kunstwerk, das aus zwei Teilen (meist Tafeln) besteht, die zusammen ein einzigartiges Gesamtwerk ergeben. Der zweite Teil des Diptychons wird im Herbst veröffentlicht.


Bouygerhl Spotify-Playlist

Ihr findet diese neuen Veröffentlichungen auch in der BOUYGERHL Spotify-Playlist zum Nachhören:

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