Pop & Politik: Tarik Tesfu veröffentlicht Debüt-EP

© Joanna Legid

Tarik Tesfu begeistert mich schon eine ganze Weile. Und das nicht nur in seiner Rolle als selbsternannter 'Glam-Minister' und stilsichere Fashion-Maus, sondern vor allem durch sein gesellschaftliches Engagement.

Egal ob im TV oder in den sozialen Medien – der queere Entertainer, Moderator und Podcaster hat immer etwas Kluges zu sagen und zeigt Haltung. Umso mehr hat es mich gefreut, als Tarik im Sommer dieses Jahres seine erste Single 'Halleluja' veröffentlichte und damit nun auch als Musiker seine Stimme erhebt. Und was für eine!

Mit 'Mutterland' erscheint heute seine erste EP und beweist, dass Popmusik und Politik ganz wunderbar zusammenpassen: Die Texte progressiv, der Sound im Hier und Jetzt und die Attitude genau da, wo sie hingehört. In der deutschen Musikszene etwas Vergleichbares zu finden, wird nicht so leicht!

Jeder Track der Platte ist einzigartig: 'Halleluja' ist die Queer-Pop-Hymne, die wir alle gebraucht haben. 'Oh Papa' ist eine Abrechnung mit dem deutschen Vaterland. Der Song 'Mutterland' beschreibt eine Utopie, die für Tarik längst Realität ist. In 'Vergissmeinnicht' verarbeitet der Sänger den Tod seiner Mutter und die Unplugged-Version von 'Mutterland' rundet die EP perfekt ab.

Lieb' ich sehr – bitte mehr davon!

Es braucht eine Nachhaltigkeit, die über den Pride Monat hinausgeht, weil ich schließlich nicht im Juli aufhöre, queer zu sein.

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