Scynthyst: Launch in die luftigen Höhen der Liebe

Bouygerhl: Glückwunsch zum Release von 'Astronaut'! Wie kamst du dazu, ein Konzeptalbum zum Thema Liebe aus Weltraumperspektive zu produzieren? Was hat dich zum metaphorischen Setting einer Astronautenreise inspiriert?

Scynthyst: Lieben Dank! Das Thema Liebe als inhaltlicher Fokus hat sich tatsächlich mit dem Schreiben der Lyrics herauskristallisiert. Ich glaube, die ersten beiden Texte, die ich für das Album geschrieben habe, zumindest so, wie es in der finalen Version steht, dürften 'Sun' und 'Venus' gewesen sein. Und das ist schon eine ganze Weile her. 'Sun' ist textlich ja eine typische 'Anhimmel-Hymne', in der es um die Anziehungskraft geht, die jemand, in den man sich verliebt hat, auf einen ausübt. Es geht im Text aber auch darum, wie es ist, wenn's dabei brenzlig wird und man der Sonne zu nahe kommt. Aber trotzdem ist man dieser Anziehungskraft, die von der Person ausgeht, einfach ausgeliefert und akzeptiert das Drama letzen Endes. 'Venus' erzählt wiederum die Geschichte enttäuschter, einseitiger Liebe und von den Erkenntnissen, des daraus entstehenden Prozesses der Selbstreflexion bis hin zur Selbstliebe. Damit hat sich die inhaltliche Verbindung quasi ergeben. Ich erzähle keine Geschichte in Prosaform, indem z.B. die Handlung von Track 1 bis 11 wie ein Roman oder ein Film vorangebracht wird, sondern jeder Song bildet seine eigene kleine Episode. Eher wie Kurzgeschichten zu einem übergreifenden Thema. Das spacige Rahmenkonzept wollte ich tatsächlich einfach schon ganz lange realisieren. Der Grundstein dafür wurde wahrscheinlich gelegt, als ich als Kind mit meinen älteren Schwestern 'Sailor Moon' geschaut und nachgespielt habe, haha. Ich glaube, davon wurde ich unter anderem auf solche konzeptionell angelegten Formate geprägt. Seit ich denken kann, finde ich so was faszinierend. Meine Musik hat demzufolge auch immer so einen konzeptionellen Rahmen. Ich mag einfach keine lose aneinandergereihten Titelsammlungen. Ich höre meistens auch selbst Alben in ihrer Gesamtheit, wobei ich dann natürlich auch meine Lieblingssongs habe und andere skippe. Aber so funktioniert das dann alles viel besser zusammen und macht mehr Sinn. Ein durchdachter Release mit der gewissen Extraportion mehr Liebe zum Detail ist für mich einfach ein Konzeptalbum. Und so schließt sich der Kreis.

BG: Inwiefern repräsentiert jeder Planet seinen eigenen Aspekt der Liebe aus deiner Sicht?

S: Die Sonne hat eine riesige Wärme und Anziehungskraft. Sie spendet Leben, bringt Licht und ist super schön. Aber eigentlich nur aus einem gewissen Abstand. Wenn man ihr zu nahe kommt und ihren eigentlichen Charakter zu spüren kriegt… uiuiui, da will man’s plötzlich nicht mehr so genau wissen. Zu heiß und so. 'Sun' erzählt also vom Anhimmeln und Idealisieren einer Person, von der viel Anziehungskraft ausgeht. Aus musikalischer Sicht trifft Wärme auf Drama. 'Mercury' führt diese Geschichte im Prinzip fort. Was passiert, wenn man der Sonne ganz ohne Schutzatmosphäre doch zu lange ausgeliefert war? Das hinterlässt tiefe Krater und man fühlt sich ausgebrannt, aber man lernt auch, wie intensiv sich das Leben anfühlen kann, wenn man sich diesen Emotionen hingibt. Bittersüß! Von 'Venus' habe ich ja schon berichtet. Ein klassischer Pop-Track mit Leo Gärtner an den Lead-Vocals, der oberflächlich betrachtet leichtfüßig wirkt, wenn man sich tiefer mit dem lyrischen Konzept beschäftigt, aber wiederum sehr schmerzvoll daherkommen kann. Den Schmerz darf man sich mit dem Song aber ruhig auch wieder von der Seele tanzen. 'Earth' ist dann eine ätherische Ballade. Da trifft New-Age auf Theatralik im Chorus. Wenn man so möchte, ist es ein sexpositiver Track, aber eben auf meine Art, die ja immer etwas subtiler ist. Es geht um die Energie, die während einer sexuellen Erfahrung frei wird. Das Ganze natürlich gekoppelt mit naturinspirierten Bildern. Vor allem das Wasser spielt hier mit seinem fließenden Charakter eine wichtige Rolle, textlich wie musikalisch. 'Moon' nimmt eine außenstehende Perspektive ein, um an jemanden zu appellieren, der eigentlich super viel zu bieten hat, aber zu gehemmt ist, aus seinem Schatten herauszutreten. Man selbst hat ein viel positiveres, bis romantisches Bild von der Person als sie selbst. Ein Aufruf an Transformation zur Selbstakzeptanz, der lustigerweise ziemlich gut als Spätsommernachtsfestivalhymne funktionieren würde. Ich könnte jetzt noch weiter auf alle einzelnen Songs eingehen, aber das sprengt vielleicht den Rahmen. Aber zumindest kann ich noch  resümieren, dass das Album mit zunehmender Laufzeit tendenziell mysteriöser, düsterer in seiner Anlage wird. Auch wenn wir mit 'Uranus' gegen Ende nochmal einen eher goldenen Indie-Pop-Moment erleben, erkunden Tracks wie 'Neptune' und 'Pluto' doch eher die dunkleren Ecken des Verstandes. Das Durchleben von depressiven Schüben, aber auch wiederum den Erkenntnisgewinn daraus, Gefühle, Bedürfnisse und Prozesse nicht in positiv und negativ bzw. schwarz und weiß einzuteilen, sondern mehr als Yin und Yang, als Balance, die zum Leben gehört. Im Yin, also im tendenziell Dunklen, steckt immer auch das Yang, das Helle. Das kathartische Element, also das 'Reinigende' nach einem aufwühlenden Prozess, bildet meistens die Essenz meiner textlichen Inhalte, was wiederum die Anlage der Musik bestimmt.

BG: Kannst du uns etwas über den kreativen Prozess hinter dem Album erzählen? Wie entsteht ein typischer Scynthyst-Track?

S: Ich komponiere immer viel mit der Produktion. Das heißt, meistens erstelle ich das Grundgerüst eines Songs am Klavier, wobei ich Gesangsmelodien entweder über Akkorde ersinne oder als Klaviermelodie spiele. Das gibt dann auch einen besonderen Charakter für eine Vocal-Lines. Aber das Arrangement passiert dann in der DAW bei der Produktion. Bei diesem Album habe ich es zum ersten Mal so gemacht, dass ich alle Instrumentals in einem einzigen Produktionsprojekt hatte. Deshalb habe ich auch Transitions zwischen die Songs gebastelt, sodass alles wie auf einer kontinuierlichen Hörreise ohne Pause ineinander fließt. Das Album gibt es als 'Expeditor Version' quasi in dieser pausenfreien Version oder als 'Expeditor Edit' mit Pausen, bei dem die Tracks auch als Stand-Alones funktionieren. Das Thema, das alles in einem Projekt war, hat es manchmal zu ‘ner ganz schönen Herausforderung gemacht! Änderst du was am Sound, musst du das ganze Ding anpassen. Aber es hat sich gelohnt. Ich bin sehr happy, wie’s letztendlich geworden ist.

Das Album funktioniert als Format am besten, wenn man es von vorn bis hinten durchhört und sich auf das Konzept einlässt – statt es während einer Unterhaltung in einer Playlist dahinplätschern zu lassen.

BG: Inwiefern spiegeln deine persönlichen Erfahrungen die Themen wider, die du als bzw. auf 'Astronaut' erkundest?

S: Insofern, dass jeder Song, natürlich in überspitzt metaphorischer Art, persönliche Erfahrungen widerspiegelt. Ja, ich kann wirklich sagen, dass es letztendlich ein sehr persönliches Album geworden ist, sodass von der Produktion bis zur inhaltlichen Botschaft alles 100% aus meiner Feder stammt.

BG: Das Album zeigt eine Vielfalt von Klängen und musikalischen Stilen. Mit welchen Sounds hast du experimentiert, um die unterschiedlichen Geschichten zu untermalen?

S: Mit spacigen! Die Grundlage bilden tatsächlich aber immer zwei ziemlich irdische Elemente: das Klavier und die Stimme. An denen wird natürlich ganz schön gebastelt. Ein Stück von der Erde wird aber quasi auch immer vom Astronauten in noch so entlegene Winkel des Sonnensystems mitgebracht. Ich habe ganz viele Synthies und digitale Orchesterklänge gelayert, mal reduziert und ruhig, mal dichter und turbulenter, je nach Setting. Ein besonderes Element, das mir jetzt bei der Frage nach klanglichen Experimenten in den Sinn kommt, ist das Aerophon, das mein Freund Julian für 'Saturn' beigesteuert hat. Den Grundklang liefert ein Saxophon, aus dem wir dann mit Vocoder eine Synthie-Fläche gebastelt haben, die im Verlauf des Songs mal stärker und mal subtiler hervortritt. Interessant ist, dass man die Atemgeräusche vom Hineinblasen in das Instrument dabei noch hören kann. Ansonsten kriegt jeder Track generell so sein eigenes Musikgenre, wobei’s dann insgesamt stilistisch trotzdem total rund ist und Sinn ergibt. Neben meinen persönlichen, langjährigen Steckenpferden, also den Vocals und der Arbeit mit Klavier, Synthie- und Orchestersounds, habe ich hier viel mit Percussion gearbeitet. Außerdem haben meine Gäste, Leo und Robin (BOAH ROBIN!) an den Vocals, Georg, Marian und Finn an den Gitarren sind wie gesagt Julian am Aerophon, großartige Arbeit geleistet! Lustig ist, dass Leo, Julian, Finn und ich 2020-21 zusammen unsere Tontechnik-Ausbildung gemacht haben. Dort haben wir uns kennengelernt und jede*r konnte seine Stärken als Element mit einbringen. Das finde ich besonders toll an dem Album! Dadurch ist das Album trotz Synthie-Sound auch schön organisch und nicht zu kalt geworden.

BG: Welche musikalischen, literarischen oder visuellen Einflüsse haben die Entwicklung des Albums maßgeblich beeinflusst? Gibt es bestimmte Künstler*innen oder Werke, die dich inspiriert haben?

S: Ich bin immer sehr inspiriert von visuellen Eindrücken aus Natur, Film und Kunst. Daraus geht auch meine Liebe für die Filmmusiken von Joe Hisaishi für Studio-Ghibli-Filme hervor. Super berührend und episch! Ich liebe ja auch immer theatralischen Symphonic Metal oder generell dramatische Akkordfolgen in Pop-Songs. Das Genre per se ist mir gar nicht so wichtig. Das ist nur eine Form des Arrangements. Im Kern ist da immer dieser fließende, theatralische Charakter und spezielle Akkord-Progressions, gekoppelt mit einem inhaltlichen Konzept, das mich an Musik catcht. Ich liebe Nightwish, Within Temptation und Alcest genau wie Taylor Swift, Kate Bush, Lana del Ray, Madonna oder auch Country-Klassiker wie 'Take Me Home, Country Roads' von John Denver oder 'Jolene' von Dolly Parton. Aber eben auch Animé- oder Horrorfilm-Soundtracks. Ach und noch ganz viel mehr! Das Album ist die Summe aus all diesen Inspirationen.

BG: Wie planst du, die Atmosphäre und das Konzept des Albums live zu transportieren? Welche visuellen bzw. szenischen Elemente hast du im Visier?

S: Das ist immer lustig, wie sich die Gedanken dazu im Lauf des Prozesses entwickeln. Es schießen einem natürlich die wildesten und ambitioniertesten Ideen in den Kopf, wenn man auf der Welle der Euphorie bei der Musikproduktion reitet. Ich habe das Album bzw. Teile davon schon auf Konzerten performt. Mal als ganzes Konzept von vorn bis hinten, mal gemischt mit anderen Songs. Auf der Bühne habe ich immer meine Banner mit den Artworks des thailändischen Digital-Paint-Künstlers Grandfailure und mein Cyber-Punk- bzw. von 'Dune' inspiriertes Outfit dabei, das meine Mum ganz wunderbar aus anderen Schnitten für mich umgeschneidert hat. Derzeit habe ich gar keine ganz konkreten Live-Pläne, weil ich schon an neuen Songs bastle. Der Output-Train darf eben nie still stehen! Nein, aber ernsthaft. Ich habe da gerade einen kreativen Flow, was neue Songs betrifft und den möchte ich mitnehmen. Ich denke, dass ich letztendlich alles unter dieser Reisethematik, die sich bei mir immer durchzieht, live inszenieren und zum Mittelpunkt meiner klanglichen wie visuellen Ästhetik machen möchte.

BG: Als 'Astronaut' hast du dich nicht nur von der Erde, sondern kürzlich auch von all deinen Social-Media-Kanälen verabschiedet. Wie kam es zu dem Schritt und wie kann man dich jetzt anfunken?

S: Ich kann gerade gar nicht mal konkret sagen, was letztendlich den entscheidenden Ausschlag gegeben hat, diesen Schritt zu gehen. Ich habe mich aber vornehmend überlastet und nervös gefühlt. Der Automatismus im unkontrollierten Griff zum Handy hat mir Angst gemacht. Genau wie das stetige Kontrollieren von Zahlen und das daraus Ableiten von etwaiger Qualität als Künstler. Das ist echt Gift. Ich glaube, ein ganz großes Problem von Social Media und dortiger Musikpromo besteht darin, dass man immer nur das Ergebnis präsentiert bekommt, das als Spitze eines unheimlich komplexen Eisbergs an Arbeit unter der Oberfläche, mit entsprechender Maschinerie und Marketingbudget im Hintergrund bei etablierten Künstler*innen einhergeht. Als Indie-Künstler*in versucht man immer, diese Maschinerien aus sich selbst heraus zu erschaffen, um die gesamte Verwaltung rund um Konzeptionierung, Musikproduktion, Booking, Promo und Networking zu stemmen. Hinter jedem dieser Bereiche stehen normalerweise ganz viele Personen mit noch mehr Arbeitsstunden, die einen dieser Bereiche als Hauptberuf beackern. Das alles allein stemmen zu können, ist meiner Meinung nach energetisch super unrealistisch. Als ich meine Accounts bei Insta, Facebook und TikTok gelöscht habe, habe ich einen Punkt des tiefgreifenden Verständnisses dafür erreicht, wie auszehrend das ganze Unterfangen im Ermessen des sonst noch zu bewältigenden Alltags eigentlich ist. Ich möchte mir unbedingt den Spaß und die kreative Energie bewahren. Mir geht es vor allem um die Musik und um die Vision. Dafür bin ich Musiker geworden. Nicht für 10 % Musik und 90 % Rundherum. Klar macht mir das auch super viel Spaß, vor der Kamera zu stehen, Content zu produzieren, Videos zu drehen, über meine Musik zu erzählen, zu networken, auf der Bühne zu stehen. Die Freude sollte allerdings nie auf der Strecke bleiben und schon gar nicht daran sterben, dass man sich zu viel aufnötigt. Daher erstmal der Schritt. In Stein gemeißelt ist da aber nichts. Davon halte ich generell nichts, weil man sich dann neue Wege verwehrt. Vielleicht fühlt es sich irgendwann mal wieder gut und sinnvoll an. Im Moment schätze ich die Offline-Zeit von den sozialen Medien aber sehr. Im selben Zuge habe ich mich auch entschieden, das Album erstmal nur über Bandcamp zum Download anzubieten, statt direkt zum Streamen über Spotify und Co. Denn das bleibt für mich schön überschaubar, ohne, dass man immer Streaming-Zahlen analysiert. Ich habe diese Erfahrungen ja gemacht. Ich möchte an der Stelle auch mal eine kleine Rechnung aufstellen, die auf dem offiziell nachlesbarem Wert von derzeit durchschnittlichen 0,3 Cent pro Spotify-Stream als Ausschüttung für einen Artist basiert. Demnach erhalte ich von einem einzigen Download des Albums für, sagen wir, ca. 15 Euro auf Bandcamp so viel, wie ich durch mehr als 4500 Streams des Albums, d.h. mehr als 400 Streams pro Titel auf Spotify einnehmen würde. Und die muss man erstmal schaffen, so ganz autark! Das ist doch Wahnsinn! Und da sprechen wir wie gesagt vom Verkauf einer einzigen Kopie! Mich stört das nicht so krass und ich mache die Musik sowieso, egal wie viel oder wenig ich damit verdiene. Aber darüber sprechen kann man doch schon mal, was da, so ganz selbstverständlich, für krasse Verhältnisse herrschen. Immerhin sprechen wir ja, auch mal aus ganz entzauberter und objektiver Sicht, über professionell gelerntes und ausgeführtes Handwerk in mehrjähriger Detailarbeit, die in so einem Album steckt. Schön, dass alle Plattformen zur Veröffentlichung verfügbar sind. Natürlich eröffnet das die Möglichkeit, seine Musik theoretisch für alle Welt hörbar zu machen. Aber das muss man auch erstmal schaffen, alles, was in den jeweiligen und immer detaillierter werdenden Funktionen der einzelnen Plattform so an Arbeit ansteht, abzudecken, um daraus irgendeinen potenziellen Promo-Effekt zu erzielen, der dann meist auch starke Ernüchterung bringt. Das sind alles Sachen, die sich allein durch die Masse für etablierte Acts lohnen, wenn die Arbeit auf viele Menschen aufgeteilt wird. Als Solo-Indie-Artist muss ich aber meine eigenen Wege finden. Künstler*in sein, ist schon ein Job, bei dem man immer ganz viel Zufriedenheit aus sich selbst heraus empfinden muss, um immer wieder für die Verwirklichung seiner eigenen Kunst motiviert zu sein. Diese Motivation sollte man tunlichst nicht an finanziellem Outcome oder sonstiger Resonanz von außen ermessen. Ich bin aber froh festzustellen zu können, dass das bei mir zum Glück der Fall ist. Erreichen kann man mich derzeit übrigens wie gesagt zum einen über Bandcamp und über meine eigene Website scynthyst.com bzw. meine Email info@scynthyst.com. Dort habe ich auch einen Promo-Verteiler angelegt. Meine Spotify-Artist-Page und alles existiert natürlich nach wie vor.

BG: Abschließend: Welches Gefühl oder welche Botschaft hoffst du, dass die Zuhörer nach dem Hören von 'Astronaut' mitnehmen?

S: Es ist glaube ich immer so, dass man als Artist seine eigene bescheidene Rezeption von der Welt in Kunstform packt und raushaut. Und da ich ja kein Alien bin, auch wenn ich mich im All bewege ;D, habe ich bestimmt die ein oder andere Erfahrung im Leben gemacht, von der sich jemand abgeholt fühlt. Ich glaube, das Album funktioniert als Format wirklich am besten, wenn man es von vorn bis hinten durchhört und sich auf das Konzept einlässt, statt es während einer Unterhaltung in einer Playlist dahinplätschern zu lassen. Was ich generell schön finden würde, ist, wenn die Menschen Liebe als Resultat von Energiefluss verstehen, der dem Kosmos zu Grunde liegt, und nicht als Prozess, den man durch Manipulation steuern bzw. kontrollieren kann.

  • Beitrag Zacker
  • Fotos Eetu Orvokki