Ferhat veröffentlicht musikalisches Statement: "Yalniz degilsin!"

© Sareh Oveysi

Die im November 2021 veröffentliche Single 'Pehlivan' von Ferhat nahm kein Blatt vor den Mund. Mit wunderschönen, halbnackten Körpern und reduziert-vertrackten Beats brach das dazugehörige Musikvideo Tabus, indem der traditionelle türkische Männersport Ringen zur hoch erotischen Angelegenheit wurde und Ferhat das eher heikle Thema Homosexualität in der türkischen Kultur thematisierte.

Dass Ferhats musikalische Sprache international ist, zeigten die Reaktionen auf den Song: Das Video lief bei Festivals auf der ganzen Welt, in der Türkei allerdings wurde es von allen Plattformen wegen 'zu anstößigen Inhalts' verbannt.

Nun folgt pünktlich zur Pride-Zeit und zum CSD Berlin ein spannender 'Pehlivan'-Remix von Produzentin und DJane İpek İpekçioğlu, die mit ihrem 'Eklektik BerlinIstan' weltweit als musikalische und politische Visionärin gilt. Beide mit türkischen Wurzeln, ist es ihr großes Anliegen, vor allem aufgrund der prekären Situation des Verbotes des Istanbul Prides, auf die Situation der LGBTQ+-Community in der Türkei aufmerksam zu machen und ein Zeichen zu setzen.

Wir hoffen ein musikalisches Statement zu setzen und mit unserer Musik zu kommunizieren: "Yalniz degilsin!" – Ihr seid nicht allein!

Ferhat sagt über diese Kollaboration: "Gerade, weil der CSD in Istanbul seit 2015 verboten wird und auch mein aktuelles Musikvideo 'Pehlivan' in der Türkei verbannt wurde, wollen wir mit unserem Release zum CSD in Berlin – wie auch weltweit – ein Statement setzen.

Es ist wirklich sehr schade, was gerade mit der LGBTQ+-Szene in der Türkei passiert. Der Pride Istanbul war der größte in Südosteuropa. Zu seinem Beginn war der Gay Pride Istanbul die einzige Demonstration von Homosexuellen in einem Land mit mehrheitlich muslimischen Menschen. Im Jahre 2013 war er die größte LGBTQ+-Demo, die je in der Türkei und in Osteuropa abgehalten wurde. Seit 2015 verbietet allerdings die Istanbuler Stadtverwaltung die Veranstaltung aus unterschiedlichen Gründen.

Wir hoffen zumindest, mit unserem musikalischen Statement pünktlich zum CSD ein Zeichen zu setzen und mit unserer Musik folgendes zu kommunizieren: 'Yalniz degilsin!' – Ihr seid nicht allein!"

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